Tagesgeld bei ausländischen Banken trotz Krise sicher anlegen: Was ist zu beachten?

Tagesgeld bei ausländischen Banken trotz Krise sicher anlegen: Was ist zu beachten?

Aktuell bieten einige Banken aus dem europäischen Ausland attraktive Tagesgeldzinsen für deutsche Sparer. Bei diesen Geldanlagen sollte grundsätzlich immer die Frage nach der Sicherheit an erster Stelle stehen. Ein maßgebliches Parameter hierfür ist die jeweilige Einlagensicherung des Landes, in dem die Bank ihren Hauptsitz hat. Auch in die Erwägung für eine Tagesgeldanlage bei einer ausländischen Bank mit einfließen sollte der Umstand, dass eine Bank möglicherweise von Sanktionen im Zuge der Ukraine-Krise betroffen sein könnte.

Welche Banken treffen die Sanktionen?

Mögliche Sanktionen, die im Zuge der Ukraine Krise von der EU beschlossen wurden, betreffen in erster Linie russische Banken, wie zum Beispiel die VTB und die Sberbank. Allerdings richten sich mögliche Maßnahmen gegen die Muttergesellschaften mit Sitz in Russland, die auf dem deutschen Markt agierenden Tochtergesellschaften VTB Direktbank und Sberbank Direct operieren von Österreich aus und sind daher nicht betroffen. Rechtlich sind die beiden Institute österreichische Banken, daher sind keine Auswirkungen zu erwarten.

Sberbank Direct unterliegt österreichischer Einlagensicherung und Gesetzen

Die Sberbank Direct, die aktuell ein attraktives Tagesgeld in Deutschland anbietet, ist eine Zweigniederlassung der Sberbank Europe AG mit Hauptsitz in Wien. Deshalb unterliegt die Sberbank Direct der österreichischen Einlagensicherung für Banken und Bankiers. Die österreichische Einlagensicherung versichert 100 Prozent der Einlagen pro Person in Höhe von bis zu 100.000 Euro, inklusive der vereinbarten Tagesgeldzinsen. Damit besteht kein Unterschied zur Einlagensicherung in den Euroländern und somit kein Risiko für die deutschen Anleger, wenn sie Beträge unterhalb dieser Grenze im Tagesgeld anlegen. Die anhaltend gute Wirtschaftslage in Österreich macht die staatliche Einlagensicherung krisenfest und extrem sicher, zudem wurden im Fall vergangener Bankenpleiten in Österreich auf Antrag alle Einlagen vollständig erstattet.

Tagesgeld im Ausland erst nach Prüfung eröffnen

Verbraucherschützer empfehlen Kunden eine Anlage im Tagesgeld bei ausländischen Banken erst ab einer Differenz von 0,4 Prozent zu inländischen Tagesgeldangeboten. Auch wenn absehbar kein Risiko von Sanktionen oder Verlusten besteht und die Einlagen bis zu 100.000 Euro durch die österreichische Einlagensicherung abgesichert sind, sollten Sparer nicht vorschnell handeln und erst nach eingehender Prüfung der Konditionen ein Tagesgeldkonto bei einer ausländischen Bank eröffnen. Dabei sollten immer der Hauptsitz des Bankhauses und die geltende Einlagensicherung in Kombination mit der allgemeinen Wirtschaftslage des jeweiligen Eurolandes beachtet werden.

Zum >>> Tagesgeld-Vergleich